Zwischen dem Vatikan und der argentinischen Regierung bleiben die Beziehungen offenbar
weiter gespannt. Trotz eines Treffens zwischen hohen Regierungsvertretern und dem
vatikanischen Außenminister Erzbischof Dominique Mamberti gab es am Dienstag (Ortszeit)
kaum Anzeichen für eine Annäherung. Nach Abschluss der Gespräche in Buenos Aires gab
das argentinische Außenministerium lediglich bekannt, dass man über internationale
und nationale Themen gesprochen habe. Drei Probleme belasten die Beziehungen:
Seit April 2007 ist die Position des Militärbischofs unbesetzt, nachdem Bischof Antonio
Baseotto aus Altersgründen zurückgetreten war. Zwei Jahre zuvor war er nach Kritik
am damaligen Präsidenten Kirchner für amtsenthoben erklärt worden. Außerdem gibt es
seit Dezember 2007 keinen argentinischen Botschafter am Heiligen Stuhl, nachdem der
Vatikan signalisiert hatte, dem Kandidaten die Akkreditierung nicht zu erteilen. Schließlich
möchte der Vatikan eine neue Diözese in Feuerland gründen. Argentinien verlangt die
Einbeziehung der Falklandinseln, die aber britisches Überseegebiet sind. Argentinien
hatte 1982 um die Inseln einen Krieg mit Großbritannien begonnen und verloren. Argentiniens
Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner wie auch ihr Vorgänger und Ehemann Nestor
Kirchner zeigen wenig Interesse an den Beziehungen zur Kirche. Um so mehr hatten sich
die Bischöfe des Landes durch den Besuch Mambertis eine Verbesserung des Verhältnisses
erhofft.