Vor der zunehmenden Gefahr einer atomaren Auseinandersetzung haben österreichische
Bischöfe gewarnt. Zum Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima fordern sie außerdem
mehr Einsatz für den Frieden. Am 6. August 1945 hatten die US-Amerikaner im Zweiten
Weltkrieg die erste Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima abgeworfen. Am 9.
August folgte die zweite Bombe auf Nagasaki. Hunderttausende Menschen starben an den
direkten oder indirekten Folgen der beiden Atombomben. Kardinal Christoph Schönborn
betont in seiner Grußbotschaft zum Gedenktag die steigende Gefahr einer nuklearen
Auseinandersetzung. Deshalb gelte es, „an die Schrecken von Hiroshima mit aller Deutlichkeit
zu erinnern und alle verantwortlichen Politiker vor diesen unermesslichen Gefahren
für die Zukunft zu warnen“. Der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser spricht sich
für einen völligen Verzicht auf Atomwaffen aus. So lange einige Staaten auf ihrem
Recht auf Atomwaffen bestehen, könne man nicht mit letzter Konsequenz anderen Staaten
ein Recht darauf absprechen, auch solchen mit sehr zweifelhaften politischen Verhältnissen.
Darum könne nur eine generelle Ächtung der Nuklearbewaffnung die Menschheit von dieser
Bedrohung befreien, glaubt Kothgasser. Der Linzer Bischof und Vorsitzende der kirchlichen
Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, Ludwig Schwarz, warnt vor dem falschen Sicherheitsgefühl,
dass die von den Atomwaffenarsenalen ausgehende Gefahr weit entfernt sei.