Das Oberste Gericht hat die Unterzeichnung eines Friedensabkommens zwischen der Regierung
und Moslem-Rebellen verhindert. Eine Entscheidung der Richter führt dazu, dass das
Abkommen nicht wie ursprünglich geplant an diesem Dienstag unterzeichnet werden kann.
Damit setzten sich katholische Politiker aus dem Süden zunächst durch. In dem Text
geht es um mehr Autonomie, die Moslem-Separatisten im südlichen Teil der Philippinen
fordern. Geplant war eine formelle Wiederaufnahme von Verhandlungen, um den fast 40
Jahre dauernden, blutigen Konflikt zu beenden. Bei den Auseinandersetzungen kamen
nach Agenturangaben über 12.000 Menschen ums Leben; zwei Millionen mussten flüchten,
und die ressourcenreichste Region der Philippinen gehört wegen des Konflikts zu den
ärmsten des Landes. Der Vertrag kam auf Vermittlung von Malaysia zustande. In Kuala
Lumpur sollten eigentlich Vertreter der größten Moslem-Rebellengruppe MILF und der
Regierung von Manila ihre Unterschriften unter das Abkommen setzen. Einige christliche
Gruppen hatten das Abkommen kritisiert; aus ihrer Sicht kommt es islamischen Separatisten
zu weit entgegen. Jetzt warnt Malaysia eindringlich vor einem Rückfall in die Gewalt
im Süden der Philippinen.