Der internationale renommierte Künstler Alfred Hrdlicka wird im Auftrag der Erzdiözese
Wien ein Werk zum Gedenken der Seligen Maria Restituta schaffen. Das gab der Wiener
Dompfarrer Anton Faber im Interview der Tageszeitung "Die Presse" bekannt. Die Ordensschwester
Maria Restituta war eine Märtyrerin der Nazizeit. Das Auftragwerk sei der positive
Effekt der Aufregung rund um ein Werk des Künstlers im Wiener Diözesanmuseum, das
vor einigen Monaten nach Protesten aus der Ausstellung entfernt werden musste, weil
einige Besucher es als blasphemisch empfanden. Faber sagte, er sehe Hrdlicka trotz
dessen Selbstbezeichnung als Kommunist sogar als Christ, dessen "titanhafte Skulpturen"
und leidenden, geknechteten, geschundenen Körper für ihn "auch religiös viel bedeuten".
Ein Drittel des Schaffens des 80-jährigen Wiener Malers und Bildhauers sei religiösen
Themen gewidmet. Künstler seien keine Prediger, sondern „Propheten“ und „Provokateure“,
sagte Faber: „Wenn wir uns als Christen nicht mit den Eckpunkten dieser Provokation
beschäftigen, entgeht uns einiges am Menschen.“ Derzeit würden Verhandlungen laufen,
wo Hrdlickas Werk aufgestellt werden soll: im Stephansdom - was Faber bevorzugen würde
- oder rund um den Dom. (kap 04.08.2008 gs)