Mehrere Tausend Katholiken haben an diesem Montag gegen ein Abkommen zwischen Regierung
und aufständischen Moslems im Süden des Landes demonstriert, das den Moslems mehr
Rechte und mehr Land einräumen würde. Nach Agenturangaben war auch ein Erzbischof
unter den Demonstranten. „Wir wollen keine Aufteilung der Territorien nach Religionszugehörigkeit“,
sagte der Bürgermeister der mehrheitlich katholischen Stadt Zamboanga auf der Insel
Mindanao. Die Vereinbarung zwischen der philippinischen Regierung und der muslimischen
Rebellengruppe Moro Islamic Liberation Front (MILF) soll am Dienstag unterzeichnet
werden. Das Abkommen war nach vier Jahren harter Friedensverhandlungen zustande gekommen.
Demnach sollen die Moslems im Süden der Philippinen mehr politische und wirtschaftliche
Autonomie erhalten. Der gewaltsame Konflikt zwischen muslimischen Separatistengruppen
und der Zentralregierung in Manila besteht bereits seit drei Jahrzehnten. Insgesamt
sind drei Gruppierungen in der südlichen Provinz Mindanao aktiv, neben MILF die Moro
National Liberation Front (MNLF) und die Terrororganisation Abu Sayyaf. Ziel war es
ursprünglich, einen unabhängigen islamischen Staat zu schaffen. Mittlerweile fordern
moderate Kräfte nur noch Autonomie, so auch die Führung der MILF. Die Philippinen
sind das bei weitem größte katholisch dominierte Land Asiens. (reuters/efe 04.08.2008
gs)