2008-08-04 15:43:23

Mexiko: "In Kirchen sollte mehr von HIV die Rede sein"


RealAudioMP3 33 Millionen HIV-Infizierte gibt es weltweit, ein Aids-Impfstoff ist nicht in Sicht - und die Behandlungsmöglichkeiten haben sich nur für jene verbessert, die sie sich leisten können. Darüber reden dieser Tage Fachleute und auch Religionsvertreter aus aller Welt bei der Aids-Konferenz in Mexiko. Den Auftakt bildete eine zweitägige ökumenische Vor-Konferenz. Mit dabei war die HIV/Aids-Beraterin der evangelischen Entwicklungshilfeorganisation „Brot für die Welt“, Astrid Berner-Rodoreda.

„Wir hatten auf dem Podium eine HIV-positive Frau aus Simbabwe, die darüber redete, wie eine positive Zusammenarbeit zwischen Kranken und Kirchen aussehen könnte. Sie hat bekräftigte, welche herausragende Rolle Kirchenführer einnehmen - dass sie, wenn sie von der Kanzel sprechen, viel Einfluss auf die Gemeinde haben, dass es deshalb sehr wichtig ist, dass über HIV und Sexualität in der Kirche geredet wird. Sie betonte, wenn das Ihnen als Kirchenführer schwer fällt, über Sexualität zu sprechen, dann laden Sie doch andere ein, die das machen könnten.“

Weltweit sind immer mehr Frauen von HIV betroffen. Ein Grund dafür ist die ungleiche Stellung von Mann und Frau in vielen Gesellschaften. Den Konferenzteilnehmern, sagt Berner-Rodoreda, sei klar,

„dass in vielen Erdteilen Frauen sich kaum richtig schützen können, weil sie die Präventionsmethoden selbst kaum anwenden können, weil die Zustimmung des Mannes dazu erfolgen muss. Deshalb ist unser Ansatz, dass man ganz gezielt mit Männern arbeitet. Und in der Aufklärung nicht nur die Frauen gut unterrichtet, sondern schaut, kann man mit den Männern diskutieren, dass sie ihr Verhalten ändern, dass ihnen ihr Rollenverhalten erst einmal bewusst wird. Wir kommen in der Prävention nicht weiter, wenn wir das Gender-Thema außen vor lassen. Wir müssen mit Frauen und Männern arbeiten, und das Ziel ist, eine respektvolle Beziehung hinzubekommen zwischen Männern und Frauen – dass nicht einer, ein Geschlecht, so dominiert, dass der andere keine Handlungsmöglichkeit mehr hat.“

UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon sagte, die meisten Länder seien noch weit entfernt von dem selbstgesteckten Ziel, bis 2010 allen Menschen Zugang zu HIV-Vorbeugung und medizinischer Behandlung zu ermöglichen: "Die Antwort auf das HI-Virus und auf Aids erfordert langfristige und nachhaltige Finanzierung. Da immer mehr Menschen behandelt werden und länger leben, müssen die Etats beträchtlich steigen."  (rv 04.08.2008 gs)








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