Die großen Kirchen in Deutschland halten an ihrer Forderung nach einer baldigen Aufnahme
christlicher Flüchtlinge aus dem Irak fest. Er könne den „Rückzieher“ der Bundesregierung
nicht gutheißen, sagte der Leiter des Katholischen Büros bei der Bundesregierung,
Prälat Karl Jüsten, in einem Zeitungsinterview. Zugleich äußerte er den Eindruck,
„gewisse Kreise“ in der CDU täten sich mit einer Übernahme von Verantwortung für Flüchtlinge
nach wie vor schwer. Seit dem Berlinbesuch des irakischen Ministerpräsidenten Nuri
al-Maliki Ende Juli verfolgt das Bundesinnenministerium einen abwartenden Kurs in
der Flüchtlingsfrage. Jüsten wies die Aussage Malikis, Christen drohe im Irak keine
Gefahr mehr, zurück. Das entspreche nicht der Realität. Eine Garantie für die Sicherheit
der Christen könne niemand geben. Die Ermordung des Bischofs von Mossul im Februar
habe gezeigt, dass die Lage selbst im Norden des Irak nicht sicher sei. Nach kirchlichen
Angaben ist die Hälfte der irakischen Christen seit Kriegsbeginn 2003 geflohen. (kna
04.08.2008 sk)