Die orthodoxe Kirche hat einem Bischof vergeben, der in einer katholischen Messfeier
zur Kommunion gegangen war. Das berichtet die Nachrichtenagentur Apic. Vor seinen
Amtsbrüdern hatte der orthodoxe Metropolit des Banat, Nicolae Corneanu, seine Geste
ausführlich begründet. Der Kommunionempfang des orthodoxen Bischofs bei der Weihe
einer griechisch-katholischen Kirche in Timisoara Ende Mai hatte zu einer erregten
Debatte geführt. Die rumänisch-orthodoxe Kirche betont in einer Erklärung, es sei
keinem orthodoxen Gläubigen erlaubt, in der Kirche einer anderen christlichen Konfession
an der Kommunion teilzunehmen. Wer dem zuwider handle, verliere die „Glaubenseinheit
mit der orthodoxen Kirche“. Eine Rüge der Kirchenführung ging nicht nur an den 83-jährigen
Metropoliten, sondern auch an den orthodoxen Bischof von Oradea. Dieser hatte im Januar
nach Agenturangaben mit seinem griechisch-katholischen Amtskollegen konzelebriert.
Die griechisch-katholische Kirche ist mit Rom verbunden, feiert die Liturgie aber
nach byzantinischem Ritus. Immer wieder kommt es zwischen ihr und der rumänisch-orthodoxen
Kirche zu Unstimmigkeiten. Dabei geht es u.a. um den Besitz der katholischen Kirche,
der 1948 von den Kommunisten enteignet worden war. Die orthodoxe Kirche verweigert
nach Agenturangaben eine Rückgabe. In Rumänien gehören 87 Prozent der Gläubigen zur
orthodoxen Kirche.