Die österreichische
Diözese St. Pölten will mit der dritten Auflage der „Aufbruchskampagne“ in diesem
Jahr verstärkt Jugendliche ansprechen und sie für die Themen Partnerschaft und Familie
sensibilisieren. Wie Bischof Klaus Küng bei der Präsentation der Kampagne am Freitag
in St. Pölten sagte, hätten die meisten Jugendlichen trotz Beheimatung in unterschiedlichen
Jugendkulturen dasselbe im Sinn: Stabile Beziehungen, in Lebenspartnerschaften, aber
auch in Cliquen. Deshalb laute das Motto der diesjährigen Kampagne auch „Alle haben
es im Sinn“. Bischof Küng bekräftigte auf Anfrage nochmals, dass die Jugendarbeit
zu den großen gegenwärtigen Sorgen und Herausforderungen für die Kirche gehöre.
„Die
schwache Kirchenzugehörigkeit bei den 12- bis 25-jährigen ist dramatisch aber nicht
hoffnungslos. Es gibt auch positive Beispiele einer lebendigen Jugendarbeit, etwa
im Stift Heiligenkreuz. Die Kirche muss es noch viele besser schaffen als bisher,
jungen Menschen Heimat zu bieten.“
Ebenso gelte es, sich noch stärker für
Familien einzusetzen. Hier sei aber auch der Staat gefordert, so Bischof Küng.
„Vielfach
entsteht derzeit noch der Eindruck, dass man sogar benachteiligt wird, wenn man heiratet
und Kinder bekommt. Der Attraktivitätsverlust des Modells Familie und die damit zusammenhängend
abnehmende Zahl von Kindern hat letztlich auch Auswirkungen auf die geistlichen Berufungen.
Die Förderung dieser geistlichen Berufungen ist demnach auch eine der großen Herausforderungen
für die Kirche.“
Der Bischof plädierte für ein neues gesellschaftliches
Klima, in dem junge Menschen ihrer Berufung nachgehen können und auch Unterstützung
finden.