2008-08-02 14:53:06

UNO/Sudan: Darfur braucht Aufmerksamkeit


RealAudioMP3 Die Blauhelme der Vereinten Nationen bleiben ein weiteres Jahr in der sudanesischen Krisenregion Darfur. Das beschloss nun der UNO-Sicherheitsrat. Politiker und Hilfswerke fordern indes weiterhin eine Stärkung des Friedenseinsatzes. Denn es fehle dort an allem: Für den Einsatz benötigten die Vereinten Nationen dringend mindestens 18 Transporthubschrauber, heißt es in einem Bericht der Gruppe „Save Darfur Coalition“. Es verfügten dem Bericht zufolge mehrere Länder über die notwendigen Hubschrauber, stellten sie bislang aber nicht zur Verfügung.
Der Verantwortliche für Darfur bei der Deutschen Welthungerhilfe, Jörg Heinrich fordert deshalb einen stärkeren Einsatz der internationalen Gemeinschaft in der afrikanischen Krisenregion.

„Ich glaube, die Menschen in Deutschland sind ein bisschen müde geworden von den Meldungen über den Darfur, weil die Nachrichten immer wieder pessimistisch und negativ sind. Man hat den Eindruck, dass man keinen Fortschritt erkennen kann. Darum denken viele, dass sei ein Fass ohne Boden. Aber das ist leider ein Trugschluss, denn gerade jetzt ist unsere Hilfe gefordert und wir müssen unbedingt dafür sorgen, dass sich die Situation dort endlich verbessert, damit die Menschen in Darfur ein Leben in Würde verbringen können.“

Die Deutsche Welthungerhilfe beklagt, dass die rund 20 Rebellengruppen teilweise wie Banditen handelten und Hilfskonvois überfielen. Auch hierfür schwinde die Aufmerksamkeit für die Not der Menschen, sagt der Programm-Manager für den Sudan, Jörg Heinrich.
„Ein Zeichen dafür ist, dass die Spendenbereitschaft für Darfur deutlich sinkt. Dabei droht jetzt in der anstehenden Regenzeit der meiste Hunger, weil die Vorräte vollständig verbraucht sind. Zwar haben die wenigen Menschen im Darfur, die Land besitzen, nun angefangen Getreide zu kultivieren, aber bis zur nächsten Ernte wird noch einige Zeit vergehen. Die Vorräte sind praktisch aufgebraucht, und es herrscht bereits jetzt eine schlimme Situation. Unsere Aufgabe sollte nun darin bestehen, diese Menschen sofort Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen.“

Die Region Darfur im Westen des Sudans wird seit fünf Jahren von einem blutigen Konflikt zwischen Rebellengruppen, der Armee und mit ihr verbündeten Milizen erschüttert. Die Dschandschawid-Milizen und die Armee werden für den Großteil der Gewalt gegen Zivilisten verantwortlich gemacht. In dem Konflikt starben nach Schätzungen 300.000 Menschen, mehr als 2,5 Millionen wurden vertrieben.

(domradio/ap 02.08.2008 mg)








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