Großbritannien: Strukturreform frühestens in sechs Jahren
Die anglikanische Kirche erwartet eine mögliche Strukturreform erst in einigen Jahren.
Der Übergang der 38 weitgehend unabhängigen Provinzen zu einem „Covenant“ genannten
anglikanischen Bündnis brauche mindestens sechs Jahre, bestätigte Erzbischof Drexel
Gomez am Freitag bei der Lambeth-Konferenz in Canterbury. Allein die US-Episkopalkirche
müsse einen Beitritt durch zwei Generalsynoden bestätigen lassen. Diese finden aber
nur alle drei Jahre statt. Der vom Ehrenprimas der Anglikaner, Erzbischof Rowan Williams
von Canterbury, initiierte „Covenant“-Prozess zielt auf eine Organisation der Gliedkirchen,
die ihre Autonomie weitgehend wahrt und doch verbindliche gemeinsame Prinzipien festschreibt.
Gomez bezeichnete einen solchen Klärungsprozess auch als wichtig für den ökumenischen
Dialog. Allerdings formulieren sowohl konservative als auch liberale Bischöfe bereits
Kritik an den Plänen. – Noch bis Sonntag sind 670 anglikanische Bischöfe zur Lambeth-Konferenz
in Canterbury versammelt. Das höchste Beratungsgremium der Anglikaner findet nur alle
zehn Jahre statt. In diesem Jahr steht das Treffen unter dem Vorzeichen einer Spaltung
über Streitfragen wie der Weihe von Homosexuellen und Frauen zu Bischöfen.