Ein geplanter Fall aktiver Sterbehilfe beschäftigt derzeit die italienische Öffentlichkeit.
Die seit mehr als 16 Jahren im Koma liegenden Italienerin Eluana Englaro bleibt vorerst
weiter am Leben. Ein Gericht erlaubte zwar vor drei Wochen auf Antrag des Vaters den
Stopp der künstlichen Ernährung, doch der Mailänder Generalstaatsanwalt will das Einstellen
der Behandlung verhindern. Die Frau war 1992 im Alter von 19 Jahren nach einem Autounfall
ins Koma gefallen und liegt in einem Krankenhaus bei Mailand. 1993 diagnostizierten
die Ärzte übereinstimmend, ihr Zustand sei unumkehrbar. Das bezweifelt der Generalstaatsanwalt.
Der Vater macht geltend, Eluana wolle keine künstliche Ernährung. In diesem Sinn habe
sie sich als Jugendliche geäußert; andere Zeugen bestätigen dies. In Italien sind
sowohl aktive als auch passive Sterbehilfe verboten, jedoch ist die Gesetzeslage unscharf.
Immer wieder ist daher die Einführung einer Patientenverfügung in der Diskussion.
Die katholische Kirche lehnt aktive Sterbehilfe klar ab. (diverse 01.08.2008 gs)