2008-07-30 13:23:12

UN: Misereor begrüßt Scheitern der DOHA-Runde


RealAudioMP3 Die Welthandelsgespräche der „Doha-Runde“ sind in Genf gescheitert. Die Unterhändler brachen sie am Dienstag Abend ab, weil sich bei den Debatten über Landwirtschafts-Subventionen und Agrarzölle keine Einigung zeigte. Die Industrie- und die so genannten Schwellenländer werfen sich gegenseitig vor, nicht genug Kompromissbereitschaft zu zeigen. Das kirchliche Entwicklungshilfswerk Misereor begrüßt allerdings das Scheitern. Schon im Vorfeld hatte Misereor vor einer zu schnellen Einigung auf Kosten der Entwicklungsländer gewarnt. Nicole Piepenbrink ist Misereor-Expertin für Welthandel.
„Insgesamt kann man sagen, dass es an diesem Punkt besser war, dass die Verhandlungen gescheitert sind, weil die Entwicklungsländer sehr starke Zugeständnisse hätten müssen, ihre Märkte für Importe aus den Industrieländern zu öffnen. Das Papier, das da auf dem Tisch lag, war wirklich nicht akzeptabel.“
Hauptproblem bei den Verhandlungen war ein sogenannter „spezieller Schutzmechanismus“. Damit hätten Entwicklungs- und Schwellenländer ihre Märkte vor Dumpingpreisen aus den Industrienationen schützen können. Dass es je zu einer Einigung kommen wird, bezweifelt Nicole Piepenbrink. Zu weit gehen die Interessen auseinander.
„Was muss geschehen? Das, was schon die ganze Zeit versucht wird, und weshalb ja diese Verhandlungsrunde auch die DOHA-Entwicklungsrunde heißt: Es geht darum, wirklich die Interessen der Entwicklungsländer in den Mittelpunkt zu stellen, so dass sie nicht die Leidtragenden des freien Handels sind, sondern die Möglichkeit haben, vom Freihandel zu profitieren.“
(rv 30.07.2008 mc)








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