Die Gespräche zwischen Regierung und Opposition stecken offenbar in einer Sackgasse.
Die Unterhändler, die sich im benachbarten Südafrika trafen, beraten sich derzeit
in Simbabwes Hauptstadt Harare mit ihren Auftraggebern. Der Vermittler, Südafrikas
Präsident Thabo Mbeki, gibt sich optimistisch, dass bald eine Einigung gefunden wird.
Doch die wichtigste Oppositionspartei von Simbabwe um Morgan Tsvangirai äußert sich
deutlich verhaltener. Großbritannien fordert eine schnelle Beilegung der Krise in
Simbabwe – sonst werde sich der UNO-Sicherheitsrat der Sache annehmen. Im Mittelpunkt
der Gespräche stehen neben der Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit auch
die weitere Umsetzung der Agrarreform. Sie war von Präsident Robert Mugabe auf den
Weg gebracht worden und gehört zu den Auslösern der schweren Krise im Land. Eine Regierung
der Nationalen Einheit würde dem Vorbild eines bereits in Kenia angewandten Kompromisses
folgen: Mugabe wird im Amt des Staatsoberhauptes bestätigt, während der Oppositionsführer
Morgan Tsvangirai das Amt des Premierministers übernimmt. Mugabe würde gerne weitere
fünf Jahre im Amt bleiben, während Tsvangirai sich mit einer für die Vorbereitung
von Neuwahlen ausreichenden Amtszeit begnügen würde. – Derweil ist die Regierung Mugabe
in Schwierigkeiten, was die Auszahlung der Gehälter an Soldaten und staatliche Beamte
betrifft. Sie gehören zu den wichtigsten Anhängern des Staatsoberhaupts. Dies könnte
einer der Gründe sein, weshalb Mugabe sich überhaupt zu Verhandlungen bereit erklärte.