Der Vatikan hat die
neue englische Übersetzung des Römischen Missale am Montag approbiert. Die neue englische
Fassung sei dem lateinischen Text sehr nahe, so Experten. Damit entspreche die Übersetzung
für die USA dem Anliegen, wie es in der Instruktion „Liturgiam Authenticam“ von 2001
über die muttersprachlichen Ausgaben des Messbuches steht. Eine Neuerung, die auch
für den künftigen deutschsprachigen Text nicht unerheblich sein wird, betrifft die
Worte bei der Wandlung. So heißt es im Englischen fortan, dass das Blut Christi „für
euch und für viele (pro multis) vergossen wird“ – anstatt, wie bisher, „für alle“. Der
Leiter der Liturgiekommission in der Erzdiözese Philadelphia (USA), Denis Gill, glaubt
aber nicht, dass die Änderungen auf viel Kritik stoßen werden.
„Die meisten
Gläubigen werden die sprachlichen Änderungen sicher akzeptieren. Es braucht aber Zeit,
um sich an diese – scheinbar nur oberflächlichen – Neuerungen zu gewöhnen. Um den
neuen Text problemlos einzuführen, muss man meiner Meinung nach darüber gut informieren.
Es geht nicht nur darum zu sagen, dass ein neuer Text eingeführt wurde, die Gläubigen
müssen auch verstehen, weshalb nun der Text ab sofort anders lautet als bisher. Denn
die liturgischen Texte sind die Stütze der Kirche.“
Die neue englische
Übersetzung soll aber nicht sofort verwendet, sondern schrittweise eingeführt werden.
In der Zwischenzeit könne auch an der musikalischen Umsetzung gearbeitet werden. Eine
weitere Änderung betrifft die Antwort auf den Gebetsruf "The Lord be with you" (Der
Herr sei mit euch): Statt bisher "And also with you", antwortet die Gemeinde künftig
- näher zum lateinischen Original - "And with your spirit" (Und mit deinem Geiste).
Beim Bußakt zu Beginn der Messe spricht man demnächst: "Ich habe gesündigt ... durch
meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld"; bisher hieß es im englischen
Text "Ich habe gesündigt durch meine eigene Schuld". Das Credo beginnt künftig mit
"Ich glaube ..." anstelle bisher "Wir glauben ...". Um die Neuübersetzung des Messbuchs
hatte es insbesondere in den USA - aber auch in Großbritannien, Kanada, Australien,
Neuseeland, Südafrika, Nigeria, Ceylon und anderen englischsprachigen Ländern - heftige
Auseinandersetzungen unter Theologen und Bischöfen gegeben. Das Missale Romanum
ist das zentrale liturgische Buch des römischen Ritus. Früher ausschließlich in Lateinisch,
liegt es inzwischen in zahlreichen Landessprachen vor. Die jeweils zuständigen Bischofskonferenzen
müssen die Übersetzungen von der vatikanischen Gottesdienstkongregation genehmigen
lassen.