2008-07-26 08:10:39

Österreich: Organist Hans Haselböck wird 80


RealAudioMP3 Der Wiener Organist und Komponist Prof. Hans Haselböck wird am Samstag 80. Der 1928 in Nesselstauden (Niederösterreich) geborene Haselböck ist emeritierter Ordinarius der Wiener Musikuniversität, wo er von 1963 bis 1996 lehrte. Er gewann mehrfach den internationalen Orgelwettbewerb von Haarlem, spielte weltweit Orgelkonzerte und fungierte selbst als Juror bei internationalen Wettbewerben. Eines der Highlights von Haselböcks Karriere waren zwölf Vorhänge nach einem Konzert in der Londoner Royal Albert Hall. Darüber hinaus ist er seit mehr als 50 Jahren in der Wiener Dominikanerkirche als Organist tätig.
Im „Kathpress“-Gespräch betonte Haselböck seine große emotionale Bindung an die Wiener Dominikaner und an die Orgel in der Dominikanerkirche, die ihn bis heute „mit ihren Klängen in verschiedenen diffizilen Farben fasziniert“. Außerdem sei die monastische Tradition „sehr bedeutsam für die Entwicklung der Orgelmusik“ gewesen, so Haselböck.
Auch für die Liturgie stelle die Orgelmusik ein unverzichtbares Element dar, so Haselböck. Der Grazer Liturgiewissenschaftler em. Prof. Philipp Harnoncourt habe Recht, so Haselböck, wenn er formuliert, dass „Liturgie ohne Musik eine chrumpfform darstellt“.
Es lasse sich jedoch - trotz eines „Booms“ bei den Orgelkonzerten - insofern eine „bedauerliche Tendenz“ bei der Orgelmusik feststellen, als Organisten mittlerweile „vielfach zu Archivaren des Alten geworden sind“. Es wäre daher wünschenswert, so Haselböck, wenn sich junge Menschen „trotz schwieriger beruflicher Situation an dieses Instrument heranwagen“. Haselböck wörtlich: „Der Sensus für die Erhabenheit der Orgelmusik wird den Menschen immer eigen sein“; so sei ihre Bewahrung auch für die Kirche sinnvoll.
Martin Haselböck, Sohn von Hans Haselböck, ist als Musiker und Dirigent längst aus dem Schatten des Vaters herausgetreten. Sein Repertoire als Organist, dokumentiert auf zahlreichen Tonträgern, reicht von Bach über Liszt bis zu Komponisten der Moderne. Für Hans Haselböck ist sein eigener Sohn ein Hinweis auf die Lebendigkeit der Orgeltradition.

(kap 26.07.2008 mc)

Hören Sie hier den Beitrag von Martin Paul, Radio Stephansdom Wien.








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