In dem osteuropäischen Land muss ein Christ eine Geldstrafe von 75 Euro zahlen, weil
er mit Freunden die Bibel gelesen hat. Valentin Borovik habe versucht, eine Bibel-Diskussionsgruppe
zu organisieren, und sei dafür von einem Bezirksgericht in Grodno bestraft worden.
Das berichtet die britische Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity Worldwide
in London. Die Richter hätten Borovik für schuldig befunden, gegen das Gesetz für
Gewissensfreiheit und Religion verstoßen zu haben. Er habe die Voraussetzungen nicht
erfüllt, um eine Gemeinde zu gründen und staatlich zu registrieren. Borovik hingegen
erklärte, es sei ihm gar nicht darum gegangen, eine Gemeinde zu gründen. Er habe lediglich
in informellem Rahmen mit Freunden die Bibel lesen und religiöse Fragen diskutieren
wollen – ein Recht, das ihm die Verfassung einräume. Bereits Mitte März und Ende April
war Borovik wegen desselben Vergehens von einem lokalen Gericht in der Provinzstadt
Mostu verurteilt worden. Daraufhin zog das Bezirksgericht Grodno als höhere Instanz
den Fall an sich. – Weißrussland ist stark atheistisch geprägt. 60 Prozent der 9,8
Millionen Einwohner gehören der russisch-orthodoxen Kirche an, acht Prozent sind katholisch.
Daneben gibt es evangelische, jüdische und muslimische Minderheiten.