Großbritannien: „Anglikaner müssen ihr Kirchenverständnis klären“
Der katholische Erzbischof von Westminster, Kardinal Cormac Murphy-O'Connor, hat die
Anglikaner zur Klärung ihres Kirchenverständnisses aufgerufen. Derzeit sei der ökumenische
Prozess ins Stocken geraten, sagte er am Freitag bei einer Ökumene-Sitzung der Lambeth-Konferenz
der Anglikaner in Canterbury. Als Gründe nannte er zunehmende Fälle der Weihe von
Frauen zu Bischöfen und Moralfragen. Wörtlich sagte Kardinal Murphy- O'Connor: „Unser
künftiger Dialog wird nicht einfacher sein, bis die fundamentalen Probleme mit größerer
Klarheit gelöst sind.“ Als eigentliches Problem nannte er die Unklarheit der Anglikaner
über die eigene Kirchenstruktur. Eine Klärung könne helfen, auch in moralischen Fragen
eine Linie zu finden. – Bis zum 3. August sind 670 anglikanische Bischöfe zur Lambeth-Konferenz
in Canterbury versammelt. Das wichtigste Beratungsgremium der anglikanischen Weltgemeinschaft
tagt nur alle zehn Jahre. Die diesjährige Konferenz steht unter den Vorzeichen einer
drohenden Spaltung der anglikanischen Gemeinschaft mit weltweit rund 78 Millionen
Gläubigen.