Kaltherzigkeit und Rücksichtslosigkeit wirft die Gesellschaft für bedrohte Völker
(GfbV) dem niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann vor. Der CDU-Politiker spiele
mit dem Leben und der Gesundheit von rund 8.000 verfolgten irakischen Christen, heißt
es in einer Pressemiteilung der Göttinger Organisation vom Freitag. Schünemann habe
die Initiative von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, einem Kontingent von assyro-chaldäischen
Christen Zuflucht zu gewähren, durch seinen Einspruch torpediert. Er habe „diese verzweifelten
Menschen wieder für Wochen, wenn nicht Monate in ihre elende Lage zurückgestoßen“,
so GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch. Der niedersächsische Minister hatte Sicherheitsbedenken
gegen die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Irak erhoben. Terroristen könne so der
Weg nach Deutschland geebnet werden. Schäuble hatte seine Pläne bei der EU-Innenministerkonferenz
am Donnerstag in Brüssel zurückgestellt. Die EU-Minister verschoben eine Entscheidung
auf September.