Der Bischof der Prälatur Isabela auf den südlichen Philippinen, Martin Jumoad, hat
einen Drohbrief islamistischer Kämpfer erhalten. Darin wird er aufgefordert, sich
entweder zum Islam zu „bekehren“ oder die „jizya“ zu bezahlen. Die "jizya" war die
Sondersteuer, die christliche Untertanen der islamischen Obrigkeit zu bezahlen hatten
- im Osmanischen Reich bis ins 19. Jahrhundert. Der Drohbrief hat in kirchlichen Kreisen
auf den Philippinen Empörung ausgelöst. Es sei ungeheuerlich, in einem Land, dessen
Bevölkerung zu 90 Prozent katholisch ist, eine solche Forderung zu erheben. Gleichzeitig
wurde Kritik an der Haltung der Regierung in Manila laut: Sie knicke zu oft vor den
Interventionen der Botschafter finanzstarker „islamischer“ Länder für die islamistischen
Terroristen im Süden der Philippinen ein. Nach Angaben des Bischofs haben zahlreiche
Katholiken in seiner Prälatur ähnliche Drohbriefe erhalten. Auf den südlichen Inseln
der Philippinen schwelt seit Jahrzehnten ein aus dem Ausland geschürter Aufstand der
sogenannten Moro-Separatisten.