2008-07-22 12:07:04

Simbabwe: Vorsichtiger Optimismus


RealAudioMP3 Die katholische Kirche in Simbabwe setzt sich für eine gerechte Verteilung der Nahrungsmittel ein – trotz der politischen Krise. Derweil haben nach zähem Ringen Simbabwes Regierung und die Opposition mit Gesprächen über die Bildung einer Einheitsregierung begonnen. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten am Montag Präsident Robert Mugabe und Oppositionsführer Morgan Tsvangirai. Das erste Treffen der verfeindeten Rivalen seit zehn Jahren war nach starkem internationalen Druck und der Vermittlung des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki zustande gekommen.
Der Comboni-Missionar Efrem Tresoldi ist Direktor der Organisation „World Wide Media Center“ in Pretoria. Er ist zuversichtlich, dass es den Menschen in Simbabwe wieder besser gehen wird.

„Die Menschen in Simbabwe sind vorsichtig optimistisch. Dass man nun eine Lösung für die Krise sieht, liegt wohl daran, dass der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki auch weitere afrikanische Vermittler sowie UNO-Diplomaten an den Verhandlungstisch eingeladen hat. So war Morgan Tsvangirai wieder bereit, den Dialog mit der Regierung aufzunehmen und die Grundregeln der Verhandlungsführung sowie die zu besprechenden Themen zu akzeptieren.“

Laut der Vereinbarung sollen sich Mugabes Regierungspartei Zanu-PF und Tsvangirais Bewegung für demokratischen Wandel (MDC) innerhalb von zwei Wochen auf Eckpunkte einigen, mit denen die wirtschaftliche und politische Krise im Land beendet werden kann. Zentrale Themen sind die Bildung einer Einheitsregierung sowie der Zeitpunkt und der Ablauf neuer Wahlen.
Die Menschen in Simbabwe leiden aber weiterhin an den Konsequenzen der politischen Krise, so Comboni-Missionar Efrem Tresoldi.

„Kürzlich war eine unserer Delegationen in Simbabwe. Sie hat nach ihrem Besuch einen Aufruf lanciert für eine gerechte Verteilung von Nahrungsmitteln. Simbabwe ist ja auch noch von einer Landwirtschaftskrise heimgesucht worden: Eine weitere Konsequenz der falschen Politik der Regierung von Robert Mugabe. Die Kirche – vor allem auf lokaler Ebene – hat sich deshalb sehr deutlich gegen die Scheinwahlen gewandt, aus denen Mugabe angeblich als Sieger hervorgegangen ist.“

Die Wiederwahl von Robert Mugabe bei der Stichwahl Ende Juni war weltweit verurteilt worden, weil die Opposition gewaltsam verfolgt wurde. Tsvangirai, der bei der ersten Wahlrunde vorne gelegen hatte, verzichtete deshalb auf die Teilnahme an der Stichwahl.

(reuters/rv 22.07.2008 mg)








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