Die katholische Kirche
in Simbabwe setzt sich für eine gerechte Verteilung der Nahrungsmittel ein – trotz
der politischen Krise. Derweil haben nach zähem Ringen Simbabwes Regierung und die
Opposition mit Gesprächen über die Bildung einer Einheitsregierung begonnen. Eine
entsprechende Vereinbarung unterzeichneten am Montag Präsident Robert Mugabe und Oppositionsführer
Morgan Tsvangirai. Das erste Treffen der verfeindeten Rivalen seit zehn Jahren war
nach starkem internationalen Druck und der Vermittlung des südafrikanischen Präsidenten
Thabo Mbeki zustande gekommen. Der Comboni-Missionar Efrem Tresoldi ist Direktor
der Organisation „World Wide Media Center“ in Pretoria. Er ist zuversichtlich, dass
es den Menschen in Simbabwe wieder besser gehen wird.
„Die Menschen in Simbabwe
sind vorsichtig optimistisch. Dass man nun eine Lösung für die Krise sieht, liegt
wohl daran, dass der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki auch weitere afrikanische
Vermittler sowie UNO-Diplomaten an den Verhandlungstisch eingeladen hat. So war Morgan
Tsvangirai wieder bereit, den Dialog mit der Regierung aufzunehmen und die Grundregeln
der Verhandlungsführung sowie die zu besprechenden Themen zu akzeptieren.“
Laut
der Vereinbarung sollen sich Mugabes Regierungspartei Zanu-PF und Tsvangirais Bewegung
für demokratischen Wandel (MDC) innerhalb von zwei Wochen auf Eckpunkte einigen, mit
denen die wirtschaftliche und politische Krise im Land beendet werden kann. Zentrale
Themen sind die Bildung einer Einheitsregierung sowie der Zeitpunkt und der Ablauf
neuer Wahlen. Die Menschen in Simbabwe leiden aber weiterhin an den Konsequenzen
der politischen Krise, so Comboni-Missionar Efrem Tresoldi.
„Kürzlich war
eine unserer Delegationen in Simbabwe. Sie hat nach ihrem Besuch einen Aufruf lanciert
für eine gerechte Verteilung von Nahrungsmitteln. Simbabwe ist ja auch noch von einer
Landwirtschaftskrise heimgesucht worden: Eine weitere Konsequenz der falschen Politik
der Regierung von Robert Mugabe. Die Kirche – vor allem auf lokaler Ebene – hat sich
deshalb sehr deutlich gegen die Scheinwahlen gewandt, aus denen Mugabe angeblich als
Sieger hervorgegangen ist.“
Die Wiederwahl von Robert Mugabe bei der Stichwahl
Ende Juni war weltweit verurteilt worden, weil die Opposition gewaltsam verfolgt wurde.
Tsvangirai, der bei der ersten Wahlrunde vorne gelegen hatte, verzichtete deshalb
auf die Teilnahme an der Stichwahl.