Die anglikanische Weltgemeinschaft steht nach Ansicht ihres geistlichen Oberhaupts,
Erzbischof Rowan Williams, an einem Wendepunkt und vor einer der schwerwiegendsten
Herausforderungen ihrer Geschichte. Williams sprach vor den rund 650 Bischöfen, die
sich zur alle zehn Jahre stattfindenden Weltbischofskonferenz im südenglischen Canterbury
versammelt haben. Der 58-jährige Waliser, dem Kritiker Führungsschwäche vorwerfen,
hat die nach Einschätzung von Beobachtern fast unlösbare Aufgabe, die 70 Millionen
Anglikaner vor einer Spaltung zu bewahren. Hauptauslöser ist der Umgang mit Homosexualität.