2008-07-21 08:37:52

Papst beendet Australien-Reise - Treffen mit Missbrauchsopfern


Papst Benedikt XVI. hat seine neuntägige Reise nach Australien beendet und den Rückflug nach Rom angetreten. Kurz vor seiner Abreise traf er sich mit einer Gruppe von Missbrauchsopfern. Vier Personen, zwei Männer und zwei Frauen, hätten an der Frühmesse des Papstes im Cathedral House in Sydney teilgenommen, teilte ein Vatikansprecher mit.
Nach der Messe habe Benedikt XVI. mit jedem einzelnen gesprochen; er hätte ihnen seine Verbundenheit bekundet. Die Begegnung habe „in einem Klima des Respekts, der Spiritualität und großer Bewegung“ stattgefunden, so der Sprecher. Sie sollte nach Abschluss des Weltjugendtags, dem eigentlichen Anlass der Papstreise, stattfinden.
Vor seiner Abreise bedankte sich Benedikt XVI. auf dem Vorplatz der Kathedrale von Sydney bei einer großen Gruppe von 8.000 ehrenamtlichen Helfern des Weltjugendtages. Ohne sie wäre das Großereignis nicht durchführbar gewesen, betonte das Kirchenoberhaupt. Das Treffen von mehr als 200.000 Pilgern aus 170 Ländern war am Sonntag mit dem größten Gottesdienst in der Geschichte Australiens zu Ende gegangen.
Bei der offiziellen Verabschiedung auf den Flughafen von Sydney richtete Benedikt XVI. Dankesworte an die Spitzen von Staat und Kirche in Australien. Die Arbeit der Planung und Durchführung des 23. Weltjugendtages habe es möglich gemacht, dass mit der Kraft des Heiliges Geistes Jugendliche aus zahlreichen Ländern und Kulturen zusammengekommen seien. Sie hätten Freundschaft geschlossen und ihre Liebe zu Gott und der Kirche vertieft, so der Papst. Auch für ihn sei diese Woche ein herrliche und einzigartige Erfahrung gewesen, unterstrich Benedikt XVI. Das Treffen von Sydney sei Ausdruck einer „Einheit in Verschiedenheit der Universalkirche“. Es sei bereits im Kleinen eine „Vision der geeinten Menschheitsfamilie“ gewesen, nach der sich alle sehnten. Ministerpräsident Kevin Rudd, der zur Verabschiedung auf den Flughafen von Sydney gekommen war, betonte: „In diesen Tagen sind sie praktisch einer von uns geworden.“
Anschließend startete der Papst an Bord einer Maschine der australischen Fluglinie Quantas zu der 20-stündigen Reise nach Rom. Wie auf dem Hinweg fand ein technischer Zwischenstopp im nordaustralischen Darwin statt. Auf dem Flug dorthin begrüßte Benedikt XVI. die mitreisenden Journalisten und dankte ihnen für ihre Arbeit. Ohne ihre Informationen hätte der Weltjugendtag kein Erfolg werden können, so der Papst.
Es war die neunte und bislang längste Auslandsreise von Benedikt XVI. Wie schon in den USA im April waren in den australischen Medien Missbrauchs-Skandale in der Kirche ein bestimmendes Thema. Bei einem Gottesdienst mit den Bischöfen des Landes hatte der Papst am Samstag Sexualvergehen an Minderjährigen scharf verurteilt. Den Opfern und Angehörigen sprach er sein persönliches Bedauern für ihre Leiden aus.

(kna 21.07.2008 mc)








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