Mit dem größten Gottesdienst in der Geschichte Australiens ist in Sydney der katholische
Weltjugendtag zu Ende gegangen. Vor rund 300.000 Menschen rief Papst Benedikt XVI.
am Sonntagmorgen (Ortszeit) zu einer Erneuerung von Gesellschaft und Kirche auf. Dabei
prangerte er die neuen „geistigen Wüsten“ des Materialismus an, die sich überall ausbreiteten.
Stattdessen forderte er eine „neue Ära“, in der Egoismus, Habgier und Oberflächlichkeit
durch Solidarität, Respekt und Hoffnung ersetzt werden sollten. Dazu brauche es eine
innere Erneuerung der Christen durch die Kraft des Heiligen Geistes. Während des Gottesdienstes
spendete das Kirchenoberhaupt 24 jungen Katholiken aus allen Kontinenten das Sakrament
der Firmung. An der Messe nahmen laut Veranstalterangaben insgesamt 420 Bischöfe und
26 Kardinäle teil. Benedikt XVI. zelebrierte die Eucharistie mit dem gastgebenden
Erzbischof Kardinal George Pell, Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone und Kardinal
Stanislaw Rylko als dem Präsidenten des Päpstlichen Laienrates. Weiter konzelebrierten
der maronitische Patriarch Nasrallah Sfeir, der australische Episkopats-Vorsitzende
Erzbischof Philip Wilson und Weltjugendtags-Koordinator Weihbischof Anthony Fisher.
- Zu dem fünftägigen Treffen waren auf Einladung des Papstes katholische Jugendliche
aus 170 Nationen nach Australien gekommen. Der nächste Weltjugendtag soll 2011 in
der spanischen Hauptstadt Madrid stattfinden, wie Benedikt XVI. am Ende der Messe
ankündigte. Benedikt XVI verabschiedet sich am Montagmorgen (Ortszeit) aus Sydney.
Nach 20-stündigem Flug und technischem Zwischenstopp in Darwin im Norden Australiens
wird er gegen 23.00 Uhr in Rom-Ciampino zurückerwartet. Von dort fährt er zurück in
die päpstliche Sommerresidenz Castel Gandolfo. Den nächsten offiziellen Termin wird
das 81-jährige Kirchenoberhaupt dort voraussichtlich am Freitag wahrnehmen: Er empfängt
laut Vatikanangaben den irakischen Premierminister Nuir al-Maliki. (rv/kna 20.07.2008
bp)