2008-07-18 13:04:24

Papst wendet sich gegen Vergötterung von Besitz, Liebe und Macht


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. ist im Anschluss an den Kreuzweg mit schwer erziehbaren Jugendlichen zusammengetroffen. Dabei warnte er vor einer Flucht in Alkohol, Drogen oder Kriminalität. Diese könnten zwar kurzfristig als Ausweg aus schwieriger Lage erscheinen. Letztlich förderten diese Abwege aber nicht das Leben, sondern den Tod. Der Papst sprach vor Teilnehmern des Sozialprogramms „Alive“ (lebendig) in der Notre Dame University. Ausdrücklich wandte sich Benedikt XVI. gegen eine Vergötterung von Besitz
 „Wenn wir gierig sind, wenn wir uns weigern, das, was wir haben, mit den Hungernden und den Armen zu teilen, dann machen wir unseren Besitz zu einem falschen Gott. Wie viele Stimmen in unserer materialistischen Gesellschaft sagen uns, daß das Glück darin zu finden ist, so viel Besitz und Luxusartikel zu erwerben, wie wir können! Das aber bedeutet, den Besitz zu einem falschen Gott zu machen. Anstatt Leben zu bringen, bringt er Tod.“
Auch ohne Liebe wäre das Leben kaum lebenswert, betonte der Papst. Aber:
 „Oft meinen die Menschen zu lieben, wenn sie in Wirklichkeit den anderen besitzen und manipulieren wollen. Manchmal behandeln sie andere als Objekte zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse und nicht als Personen, die geliebt und in Ehren gehalten werden müssen. Wie leicht kann man sich täuschen lassen von den vielen Stimmen in unserer Gesellschaft, die eine permissive Einstellung zur Sexualität befürworten, ohne Rücksicht auf Anstand, Selbstachtung oder moralische Werte, die den menschlichen Beziehungen ihre Qualität verleihen! Das ist Anbetung eines falschen Gottes. Anstatt Leben zu bringen, bringt es Tod.“
Auch die Macht sei im Prinzip gut und notwendig, wenn sie mit Verantwortung gebraucht werde. Doch wenn sich jemand an die Macht klammere und den anderen zu beherrschen oder die Umwelt für egoistische Interessen auszubeuten versuche, dann wandele sich Macht zu einem falschen Götzen.
Ausgehend vom Gleichnis vom verlorenen Sohn lobte Benedikt XVI. den Mut der jungen Menschen umzukehren:

„Ich sehe Euch als Botschafter der Hoffnung für andere in ähnlichen Situationen an. Ihr könnt sie von der Notwendigkeit überzeugen, den Weg des Lebens zu wählen und den Weg des Todes zu meiden, denn Ihr sprecht aus Erfahrung.“

Benedikt ermunterte die Jugendlichen, auch andere zum Ausstieg aus Drogen oder Kriminalität zu bewegen. Seine Botschaft an die Jugendlichen:
  „Wählt das Leben, damit Ihr und Eure Nachkommen in der Liebe des Herrn, Eures Gottes leben könnt. Lasst Euch von seinem Geist auf den Weg des Lebens leiten, so dass Ihr seinen Geboten gehorcht, seinen Lehren folgt, die Abwege, die nur zum Tod führen, hinter Euch lasst und Euch für eine lebenslange Freundschaft mit Jesus Christus engagiert. In der Kraft des Heiligen Geistes wählt das Leben und wählt die Liebe und bezeugt vor der Welt die Freude, die das mit sich bringt. Das erbitte ich im Gebet für einen jeden von Euch an diesem Weltjugendtag. Gott segne Euch alle.“
Nach der abendlichen Begegnung begab sich Benedikt XVI. in sein Quartier an der Kathedrale St. Mary.

(rv 18.07.2008 mc)








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