Papst Benedikt XVI. hat am Freitag zwölf Teilnehmer des Weltjugendtags in Sydney zum
Mittagessen eingeladen. Zu den Gästen gehörten je zwei Vertreter von jedem Kontinent
und zusätzlich zwei Australier. Für Europa saßen Jugendliche aus Frankreich und Spanien
am Tisch des Papstes in seiner Residenz im Cathedral House in Sydney. Jeder Gast
brachte dem Papst ein Geschenk mit. Darunter waren traditionelle Kleidungsstücke von
Aborigines, aus Afrika und Bahia, CDs, ein Rosenkranz aus Salamanca und eine Flasche
Cognac. “Ich will nicht leugnen, dass ich ziemlich nervös war, aber als er so
freundlich zu uns reinkam, waren alle ganz locker“, sagte die 25-jährige Nigerianerin
Ijeoma Jacinta Igwe nach dem Treffen. „Ich bin so glücklich.“ Wohnhyon Cho (28) aus
Korea hatte das Glück, direkt neben dem Papst zu sitzen. „Er ist nett und bescheiden;
er wollte von jedem von uns hören. Er ist wirklich ein Diener Gottes“, so Cho. Die
Menüfolge in der erzbischöflichen Residenz - dem Aufenthaltsort des Papstes während
des Weltjugendtags - begann mit einer Suppe von Süßkartoffeln und Pfirsichen. Als
Hauptgang gab es Hühnchen, Kartoffeln und Erbsen, dann eine Zitronen-Maracuja-Torte
mit Baiser zum Dessert. Anschließend wurden Kaffee, Tee und Orangensaft serviert.
„Ich hab gar nicht auf das Essen geschaut; ich wollte nur sehen, ob das alles echt
ist und nicht verschwunden“, sagte Armando Cervantes (27) aus den USA. Er brachte
als Gastgeschenk einen Anti-Stress-Ball mit, den das Kirchenoberhaupt einige Male
in der Hand knetete. Eine ebenfalls von Cervantes überreichte Micky-Maus-Mütze mit
der Aufschrift „Benedict XVI“ setzte der Papst allerdings nicht auf. (kna 18.06.2008
mc)