2008-07-17 13:02:04

Österreich: Abt fordert mehr Zusammenarbeit in der Politik


Für eine stärkere Zusammenarbeit in der österreichischen Politik hat der Abt des Stiftes Heiligenkreuz, Gregor Henckel-Donnersmarck, plädiert. Als Geistlicher müsse er Zurückhaltung üben in der Kommentierung der tagespolitischen Ereignisse, so der Abt in einem Interview in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins Profil. Er würde sich aber „eine bessere Zusammenarbeit der großen politischen Kräfte dieses Landes“ wünschen. Wenn nicht einmal die Hälfte der Legislaturperiode bewältigt wird, sei das „bedauerlich“, sagte Henckel-Donnersmarck. Eine Änderung des Wahlrechts in Richtung Mehrheitswahlrecht könnte vielleicht dazu beitragen, das Vertrauen in die Politik wieder zu stärken. Der Abt erinnerte an die „Pflicht“ der Katholiken, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen, auch wenn die Entscheidung für eine der Parteien oft nicht leicht falle.
Zu den wichtigen Aufgaben der Politik gehört es laut Henckel-Donnersmarck, die Wirtschaft in vernünftiger Weise zu regeln. Die Globalisierung könne etwas sehr Gutes sein, „aber sie muss in Subsidiarität und Solidarität erfolgen, in einer Kultur der Regelungen“. Die katholische Soziallehre gehe „nicht von einer Abschaffung des Staates aus“, hob der Abt hervor. „Wir wollen keinen Nachtwächterstaat, der sich um die Wirtschaft überhaupt nicht kümmmert“, so Henckel-Donnersmarck, der Wirtschaftswissenschaften studiert hat und führend in der Privatwirtschaft tätig war, ehe er mit 34 Jahren in das Zisterzienserstift Heiligenkreuz eintrat. Die Kirche trete für das Konzept einer sozialen Marktwirtschaft ein. Der Markt soll „kreative Kräfte freisetzen, er soll aber auch vor sich selbst geschützt werden“: Eine sich selbst überlassene Wirtschaft stehe in Gefahr, „unsozial und verantwortungslos gegenüber der Schöpfung“ zu werden und damit sich selbst zu zerstören.
(kap 17.07.2008 bp)








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