Der Jüdische Weltkongress hat die vom saudischen König Abdullah einberufene Religionskonferenz
in Madrid als „großen Fortschritt“ gelobt. Es sei begrüßenswert, dass sich König Abdullah
den interreligiösen Dialog auf die Fahnen geschrieben habe, sagte der Vizegeneralsekretär
des Weltkongresses, Maram Stern, der am Donnerstag in Berlin erschienenen Wochenzeitung
„Jüdische Allgemeine“. Noch lieber hätte er es gesehen, wenn das Treffen in Saudi-Arabiens
Hauptstadt Riad stattfände, sagte Stern. „Das wäre von großer Wirkung für die muslimische
Welt gewesen.“ Seit Mittwoch sind auf Einladung Abdullahs rund 170 Vertreter verschiedener
Religionen in der spanischen Hauptstadt versammelt. Bis Freitag wollen sie über Fragen
des religiösen Dialogs beraten. Als Vertreter des Vatikan nimmt der Präsident des
Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, teil.
In seiner Eröffnungsrede hatte der saudische König die Anhänger aller Religionen zur
Abkehr vom Extremismus aufgerufen. Er forderte einen Geist der Versöhnung und der
Toleranz unter den Religionen. Die saudischen Monarchen bezeichnen sich als „Hüter
der beiden heiligen Stätten der Muslime“ von Mekka und Medina, ihre Königsherrschaft
als die „Statthalterschaft Allahs.