2008-07-15 13:24:57

WJT in Sydney begonnen: „Jugend hat Verantwortung“


RealAudioMP3 Der katholische Weltjugendtag in Sydney hat an diesem Dienstag offiziell begonnen. Mehr als 225.000 Pilger waren nach Angaben der Organisatoren in die australische Hafenmetropole gekommen, darunter junge Gläubige aus 170 Ländern. Das Oberhaupt der australischen Katholiken, Kardinal George Pell, zelebrierte die Eröffnungsmesse. Australische Ureinwohner führten einen traditionellen Willkommenstanz auf. Unter den Teilnehmern waren auch 26 Kardinäle, 400 Bischöfe und bis zu 4.000 Priester.

Kardinal Pell erinnerte auf Deutsch an die Gastgeber des letzten Weltjugendtages.

„Wir erinnern uns mit großer Dankbarkeit daran, wie die Kölner Gemeinde uns willkommen geheißen hat. Herzlichen Dank!“

Kardinal Pell ermahnte die jungen Leute, sich klar zu ihrem Glauben zu bekennen.

„Bleibt nicht auf dem Zaun sitzen, um euch alle Optionen offenzuhalten. Nur verbindliches Engagement bringt echte Erfüllung. Denn die Jugend sollte ihr Leben nicht damit vergeuden, keine Stellungen zu Themen und Ideen zu nehmen, nur weil es einfacher scheint, nicht wählen zu müssen. Das wahre Glück besteht gerade darin, den eigenen Prinzipien treu zu bleiben. Das wahre Glück besteht auch darin, die täglichen - einfachen und schwierigen - Aufgaben zu bewältigen.“

Der Weltjugendtag solle helfen, die persönliche Berufung eines jeden einzelnen zu entdecken, so Pell. Er selbst hoffe darauf, dass viele Jugendliche den „Weg der Priesterberufung“ finden werden.

„Jünger Jesu zu sein bedeutet einer Disziplin zu folgen – insbesondere einer Autodisziplin, einer Selbstbeherrschung. Eine solche Einstellung lässt uns zwar nicht perfekt werden, doch beschützt sie uns und lässt die Liebe in unsere Herzen wachsen. Es geht um die Liebe gegenüber unserer Familie und unseren Freunden, damit sie nicht von unseren Bosheiten und Schwächen verletzt werden.“

Der Präsident des Päpstlichen Rates für die Laien, Kardinal Stanisław Ryłko, zeichnet für den Weltjugendtag gemeinsam mit den Organisatoren vor Ort verantwortlich. Der polnische Kurienkardinal sagte bei der Eröffnungsmesse:
 „Endlich ist der lang ersehnte Moment gekommen: Die Eröffnung des XXIII. Weltjugendtags. Nach vielen Vorbereitungen und einer langen und beschwerlichen Reise seid Ihr nun in Sydney, der Stadt, die in diesen Tagen zur Hauptstadt der katholischen Jugend der Welt wird. Zu diesem großen Treffen mit dem Heiligen Vater Benedikt XVI. habt Ihr vieles mitgebracht: Eure Jugend, Eure Hoffnungen, Eure Zukunftspläne, Euren Glauben, der voller Begeisterung ist, aber auch Fragen, auf die Ihr keine Antwort habt, und Probleme, die Ihr alleine nicht lösen könnt.“

In Australien ist Winter. Doch für Kardinal Ryłko gilt das nur meteorologisch:

„Liebe Jugendliche, Ihr habt den ,Frühling’ in den australischen Winter gebracht und seid selbst der Frühling der Welt und der Kirche; - Euch wünsche ich von Herzen, dass Ihr hier in Sydney ein neues Pfingsten erleben könnt. Öffnet die Tore Eures Lebens weit dem Wirken des Heiligen Geistes! Lasst Euch von ihm formen! Seid seiner Stimme immer folgsam! Möge der Heilige Geist Eure Kraft und Eure Freude sein! Nochmals: Willkommen in Sydney!“
Für Überraschung sorgte in Sydney das Grußwort von Regierungschef Kevin Rudd. Sprachgewandt hieß er der Anglikaner die Pilger aus 170 Ländern willkommen: unter anderem in Koreanisch und – für die Jugendlichen von den Philippinen – in Tagalog.

Papst Benedikt XVI. ist bereits am Sonntag in Australien eingetroffen, er erholt sich jedoch zunächst nördlich von Sydney. Am Donnerstag greift er in das Geschehen ein und wird offiziell in Sydney begrüßt. Bei seiner Einfahrt in den Hafen werden vor der Kulisse des weltberühmten Opernhauses Hunderttausende erwartet.

(rv 15.07.2008 mg)








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