Ein Bauvorhaben in der Nähe einer zerstörten serbisch-orthodoxen Kirche im Kosovo
hat Proteste der Christen ausgelöst. Das teilte die Serbische Orthodoxe Diözese für
Mitteleuropa (SOK) am Montag in Hannover mit. Das Bauprojekt soll in einer mehrheitlich
von Albanern bewohnten Ortschaft durchgeführt werden. Der für die Region zuständige
Vikarbischof habe offiziell gegen die Pläne protestiert. Das Vorgehen der Behörden
verstoße gegen Vereinbarungen mit dem Europarat. Außerdem sei die Diözese von Raska-Prizren
als Eigentümerin des Grundstücks nicht gefragt worden. Die Dreifaltigkeitskirche wurde
den Angaben zufolge 1999 von albanischen Extremisten gesprengt und 2004 bis auf die
Fundamente abgetragen. – Mitte der 90er Jahre war die gesamte ehemalige jugoslawische
Provinz Schauplatz gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen Albanern und Serben.
Im Februar 2008 erklärte sich die unter Verwaltung der Vereinten Nationen stehende
Region von Serbien unabhängig. Die Lage im albanisch dominierten Kosovo ist nach wie
vor angespannt.