Die katholische Kirche
in Simbabwe erhebt erneut ihre Stimme gegen das Regime von Robert Mugabe. In den vergangenen
Tagen haben mehrere Priester im leidgeprüften Land Appelle gegen Gewalt und Armut
an die Gläubigen in ihren Pfarreien gerichtet. Derweil feiert die Regierung die gescheiterte
UNO-Abstimmung über Sanktionen gegen Machthaber Mugabe als Sieg gegen den „internationalen
Rassismus“. Der Jesuitenpater Konrad Landsberg ist als Seelsorger in Harare tätig.
Er kennt viele Priester, die sich auf direkte Art und Weise gegen Mugabe einsetzen.
„Die
katholische Kirche hat sehr mutige Briefe geschrieben. Das hat aber die Partei von
Mugabe sehr erzürnt. Denn in diesen Briefen werden die Fehler und die Unmenschlichkeit
der Regierungspartei aufgezeigt. An diesem Sonntag hat ein junger afrikanischer Jesuitenpater
in einer Pfarrei in Harare ganz klar gesagt, dass er einige der Kirchgänger bei den
Gewalttaten der Regierungspartei gesehen hatte. Diese Katholiken hätten Blut an ihren
Händen und deshalb verstehe er nicht, was sie noch in der Kirche zu suchen hätten.
Das ist eine der vielen mutigen Stimmen, die immer mehr zu Vorschein kommen, die aber
schon immer da waren.“
Das Land brauche nun politische Stabilität, doch
Jesuitenpater Landsberg ist nicht zuversichtlich.
„Die Zukunft sieht vorerst
ganz traurig aus. Die Gespräche in Pretoria wurden zwar wieder aufgenommen, die Oppositionspartei
zeigt sich aber nicht gesprächsbereit. Die Hälfte unserer Parlamentsvertreter lebt
immer noch im Untergrund, weil sie sonst getötet werden. Wie kann es da zu Gesprächen
kommen? Daher wird es lange Zeit brauchen bis sich in dieser Hinsicht etwas bewegt.
Bis dahin wird es aber schlimm aussehen.“
Bei der Abstimmung im UNO-Sicherheitsrat
votierten am Freitagabend neun Staaten für die von den USA vorgelegte Resolution gegen
Simbabwe. Neben den Veto-Mächten Russland und China stimmten auch die nicht-ständigen
Ratsmitglieder Südafrika, Libyen und Vietnam gegen Sanktionen. Indonesien enthielt
sich. Die Gegner erklärten, die Lage in Simbabwe stelle keine Bedrohung für den internationalen
Frieden dar und dürfe deshalb kein Thema für eine Resolution des Sicherheitsrats sein.