2008-07-14 11:45:34

Simbabwe: Mutige Priester gegen Mugabe


RealAudioMP3 Die katholische Kirche in Simbabwe erhebt erneut ihre Stimme gegen das Regime von Robert Mugabe. In den vergangenen Tagen haben mehrere Priester im leidgeprüften Land Appelle gegen Gewalt und Armut an die Gläubigen in ihren Pfarreien gerichtet. Derweil feiert die Regierung die gescheiterte UNO-Abstimmung über Sanktionen gegen Machthaber Mugabe als Sieg gegen den „internationalen Rassismus“.
Der Jesuitenpater Konrad Landsberg ist als Seelsorger in Harare tätig. Er kennt viele Priester, die sich auf direkte Art und Weise gegen Mugabe einsetzen.

„Die katholische Kirche hat sehr mutige Briefe geschrieben. Das hat aber die Partei von Mugabe sehr erzürnt. Denn in diesen Briefen werden die Fehler und die Unmenschlichkeit der Regierungspartei aufgezeigt. An diesem Sonntag hat ein junger afrikanischer Jesuitenpater in einer Pfarrei in Harare ganz klar gesagt, dass er einige der Kirchgänger bei den Gewalttaten der Regierungspartei gesehen hatte. Diese Katholiken hätten Blut an ihren Händen und deshalb verstehe er nicht, was sie noch in der Kirche zu suchen hätten. Das ist eine der vielen mutigen Stimmen, die immer mehr zu Vorschein kommen, die aber schon immer da waren.“

Das Land brauche nun politische Stabilität, doch Jesuitenpater Landsberg ist nicht zuversichtlich.

„Die Zukunft sieht vorerst ganz traurig aus. Die Gespräche in Pretoria wurden zwar wieder aufgenommen, die Oppositionspartei zeigt sich aber nicht gesprächsbereit. Die Hälfte unserer Parlamentsvertreter lebt immer noch im Untergrund, weil sie sonst getötet werden. Wie kann es da zu Gesprächen kommen? Daher wird es lange Zeit brauchen bis sich in dieser Hinsicht etwas bewegt. Bis dahin wird es aber schlimm aussehen.“

Bei der Abstimmung im UNO-Sicherheitsrat votierten am Freitagabend neun Staaten für die von den USA vorgelegte Resolution gegen Simbabwe. Neben den Veto-Mächten Russland und China stimmten auch die nicht-ständigen Ratsmitglieder Südafrika, Libyen und Vietnam gegen Sanktionen. Indonesien enthielt sich. Die Gegner erklärten, die Lage in Simbabwe stelle keine Bedrohung für den internationalen Frieden dar und dürfe deshalb kein Thema für eine Resolution des Sicherheitsrats sein.

(rv/reuters. 14.07.2008 mg)








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