2008-07-13 12:38:58

D: Kein Eklat in Schleswig-Holstein


Die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche bekommt nun doch keinen bekennenden Homosexuellen zum Bischof. Die Synode hat am Samstag in Schleswig im ersten Wahlgang Propst Gerhard Ulrich (Kappeln) zum Bischof des neuen und stark erweiterten Sprengels Schleswig und Holstein gewählt. Er erhielt 77 von 136 abgegebenen Stimmen, 71 wären zur Wahl erforderlich gewesen. Ulrich ist künftig für rund 1,15 Millionen evangelische Kirchenmitglieder in der nördlichsten Region Deutschlands zuständig. Hätte die Synode den Gegenkandidaten Horst Gorski gewählt, wäre er der erste bekennende Homosexuelle im Amt eines lutherischen Bischofs geworden.
Der katholische Hamburger Erzbischof Werner Thissen hat Propst Gerhard Ulrich zu seiner Wahl gratuliert. In seinem Glückwunschschreiben heißt es unter anderem: „Das geschwisterliche Miteinander der Kirchen ist in Schleswig-Holstein an vielen Orten erfahrbar, nicht zuletzt auch in unserem regelmäßigen Austausch auf der Ebene der Bischöfe. Ich freue mich darauf, diese vertrauensvolle Zusammenarbeit in Zukunft auch mit Ihnen fortzusetzen. Es ist mir ein großes Anliegen, dass die Ökumene immer mehr unsere Kirchen im Norden prägt.“
Im Vorfeld der Wahlen hatte es um die Positionen Gorskis zu Homosexualität und zur theologischen Bedeutung des Kreuzestodes von Jesus Christus heftigen Streit gegeben. Der Lübecker Altbischof Ulrich Wilckens hatte die Synode aufgerufen, Gorski wegen dessen kritischer Haltung zur Sühneopfertheologie nicht zu wählen. Die Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis in der nordelbischen Kirche warnte ebenfalls vor einer Wahl Gorskis – auch wegen dessen Homosexualität. Laut einem Bericht des „Hamburger Abendblatts“ diskutierte die Kirchenleitung über Disziplinarmaßnahmen gegen Altbischof Wilckens wegen dessen Äußerungen zur Bischofswahl.
(idea / pm 13.07.2008 mc)








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