„Caritas internationalis“ bedauert die „Passivität“ des jüngsten G 8-Gipfels, der
in Toyako auf der japanischen Insel Hokkaido getagt hatte. Der Gipfel sei zu Ende
gegangen, ohne bei der Hilfe für Afrika, bei der Verwirklichung der UN-Millenniumsziele
oder bei der Auseinandersetzung mit dem Klimawandel einen Schritt weitergekommen zu
sein, so das katholische Hilfswerk. Trotz des Drucks der nach Toyako eingeladenen
afrikanischen Vertreter hätten die Repräsentanten der G 8 keinerlei Verständnis dafür
gezeigt, dass viele Länder des Südens ohne Hilfe von außen mit den Folgen der dramatisch
gestiegenen Treibstoffpreise und der Nahrungsmittelkrise nicht fertig werden könnten. Nur
ein Fünftel der versprochenen 50 Dollarmilliarden für die Entwicklungszusammenarbeit
sei bisher tatsächlich geflossen, erinnerte Joseph Donnelly, Leiter der Caritasvertretung
bei der UNO, vor Journalisten. Solange den Versprechungen nicht Taten folgen, werde
es „weder mehr Nahrung noch mehr Trinkwasser oder Bildung oder Gesundheit“ für die
ärmsten Nationen geben. Es wäre ein Skandal, wenn die UN-Millenniumsziele nicht
verwirklicht werden könnten, weil die reichen Länder nicht zahlen wollen, betonte
Donnelly. Ebenso sei der Plan zur Reduktion der Treibhausgase (um 50 Prozent bis 2050)
enttäuschend und ungenügend, weil doch die G 8-Staaten allein für 65 Prozent dieser
schädlichen Emissionen verantwortlich seien. (kap 12.07.2008 gs)