Angesichts der nicht
endenden Gewalt in Somalia dringt Premierminister Nur Hassan Hussein auf die Entsendung
einer UNO-Friedenstruppe in sein Land am Horn von Afrika. Auch einen Monat nach dem
Friedensabkommen von Gibuti zeichnet sich aber kein Ende der bewaffneten Auseinandersetzung
ab, beklagt der Afrika-Experte Enrico Casale von der Jesuitenzeitschrift „Popoli“: „Somalia
ist mittlerweile seit 17 Jahren ohne Regierung. Truppen einer schwachen Übergangsregierung
stehen mit Unterstützung aus Äthiopien islamischen Milizen gegenüber. Dieser Konflikt
fordert Tausende Tote und verursachte bereits eine dramatische Hungersnot, die ebenfalls
zu ersten Todesopfern führt. Deshalb ist es absolut notwendig, UNO-Friedenstruppen
nach Somalia zu entsenden, die an der Seite der bereits im Land stationierten Soldaten
der Afrikanischen Union tätig werden. Nur dann können sich die äthiopischen Truppen
zurückziehen und nur dann kann die Regierung die Kontrolle über das gesamte Territorium
übernehmen und die Milizen bekämpfen.“ (rv 09.07.2008 bg)