Vatikan/UNO: Wer rüstet, muss auch Geld für Arme haben
Die wirtschaftlich führenden Staaten sollten mehr Geld zur Bekämpfung des Hungers
zur Verfügung stellen. Das sagte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den
Vereinten Nationen, Erzbischof Celestino Migliore, bei Beratungen des UNO-Wirtschaftsrats
ECOSOC. Konkrete Hilfsleistungen seien sicherlich möglich, wenn man bedenke, dass
die Rüstungsausgaben jährlich mehr als 850 Milliarden Euro betragen. Ein Einsatz gegen
Hunger müsse „von den nötigen Aktionen statt nur Worten und guten Absichten“ begleitet
werden, fügte Migliore laut dem am Dienstag im Vatikan veröffentlichten Redeskript
an. Für die globale Nahrungskrise seien laut dem Vatikan-Vertreter neben einer „kurzsichtigen
Wirtschafts-, Agrar- und Energiepolitik“ auch Finanzspekulationen verantwortlich.
Hinzu kämen ein unkontrollierbarer Anstieg der Ölpreise und widrige Klimabedingungen.
Die Krise unterstreiche die Dringlichkeit, neue Energiequellen zu erschließen. Dies
dürfe jedoch nicht auf Kosten des „Rechts auf Nahrung“ gehen, so Migliore.