2008-07-08 18:41:00

Türkei: Polizei war über Mord an Hrant Dink vorab informiert


Der Prozess um den Mord an dem türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink ist am Montag fortgesetzt worden. Einer der mutmaßlichen Drahtzieher habe gestanden, die Sicherheitsbehörden fast ein Jahr vor der Bluttat über Attentatspläne gegen den armenischen Journalisten informiert zu haben, berichtete die Nachrichtenagentur „Anadolu“. Menschenrechtsaktivisten verweisen seit längerem darauf, dass die Sicherheitsbehörden von dem Attentat im Januar 2007 vorher gewusst, es aber nicht verhindert hätten. Der Angeklagte erklärte, er habe als Informant für die Sicherheitsbehörden gearbeitet. Die Anhörung am Montag war die erste öffentliche in dem Fall. Weil der mutmaßliche Todesschütze erst im Juni volljährig wurde, fanden die bisherigen Verhandlungen hinter verschlossenen Türen statt. Der nächste Gerichtstermin wurde für den 13. Oktober anberaumt. Der Mord an Dink war international scharf verurteilt worden und hatte inmitten der Beitrittsgespräche der Türkei mit der EU Fragen über die Pressefreiheit in der Türkei aufgeworfen.

(kap 08.07.2008 mg)







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