2008-07-08 13:46:54

Russland: Frauen geben Glauben weiter


RealAudioMP3 An diesem Dienstag begeht die russisch-orthodoxe Kirche erstmals den so genannten „Tag der Familie und der Liebe“. Der Feiertag wird auch vom interreligiösen Rat Russlands gefördert. Der römisch-katholische Erzbischof von Moskau, Paolo Pezzi, betonte in einem Interview mit einer russischen Nachrichtenagentur, dass die russisch-orthodoxe und die römisch-katholische Kirche im Bereich der Familie sich für dieselben Werte einsetzen. Die Verteidigung der Familie sei wichtig, um auch den Glauben zu stärken, so Erzbischof Pezzi.
In der Tat spielen vor allem in den orthodox geprägten Ländern die Mütter und Großmütter eine zentrale Rolle in der Glaubensverkündung. Das bestätigt auch der Ostkirchen-Experte und Berater im Päpstlichen Einheitsrat, Nikolaus Wyrwoll.

„So ist beispielsweise bei den Orthodoxen das Fasten wichtiger als bei uns. Das Fasten ist eine wunderbare katechetische Einrichtung. Das Kind fragt dann die Mutter oder die Großmutter, warum es heute kein Fleisch gibt. Sie erklärt dem Kind die Hintergründe und so lernt das kleine Kind nicht nur die Hintergründe des Fastens sondern auch weitere wichtige Glaubensfragen. Damit wird ganz viel von den Müttern und Großmüttern vermittelt.“

Welche Rolle hat die Frau in der orthodoxen Kirche?

„Wenn ich mit orthodoxen Frauen sprechen würde, so würde sie mir vielleicht antworten: Alles können wir machen, vieles mehr als die Männer. So können Frauen die Schöpfung weiterführen, indem sie Kinder bekommen können. In vielen orthodoxen Kirchen sind die Frauen als Theologiestudentinnen auf der gleichen Stufe wie die männlichen Kommilitonen. Sie werden dann vor allem Chorleiterinnen. In der Liturgie hat der Chor eine viel stärkere Aufgabe als bei uns. In Russland werden die meisten Chöre von Frauen geleitet.“

(rv 08.07.2008 mg)








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