Erster Etappensieg
beim G8-Gipfel aus kirchlicher Sicht: Am zweiten Tag des Treffens in Japan wurde eine
Erklärung zum Klimaschutz unterzeichnet. Gemeinsames Ziel sei eine Reduzierung der
CO2-Emissionen um mindestens 50 Prozent bis 2050. Damit haben sich auch die USA erstmals
international zu Reduzierung von CO2 verpflichtet. - Die Vorsitzenden der katholischen
Bischofskonferenzen in den G8-Ländern hatten im Vorfeld des Gipfels an die Regierungschefs
appelliert, sich stärker für die Reduzierung der weltweiten Armut und für die Bewältigung
des globalen Klimawandels zu engagieren. Die Stimme der katholischen Kirche müsste
bei einem solchen Gipfel zu Wort kommen. Das sagt die Geschäftsführerin von Justitia
et Pax, Gertrud Casel, im Interview mit dem Kölner Domradio. Mit einem Brief hatten
sich bereits im Vorfeld des Treffens die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen der
G8-Staaten an die Regierungschefs gewandt.
„Es ist wichtig, dass die
Stimme der Kirche zu Wort kommt; Zum einen, um noch einmal zu verdeutlichen, dass
Entwicklung mehr ist als wirtschaftliches Wachstum und zum anderen, weil die Kirchen
auch international sehr gut vernetzt seien. Diese Vernetzung habe sich schon in vielen
Projekten ausgezahlt. In den Abschlusserklärungen des Gipfels in Heiligendamm sind
die Positionen der Kirche durchaus in Spuren erkennbar gewesen.“
Die Kirche
setze sich dafür ein, dass die Agrarsubventionen in den westlichen Ländern geändert
werden sollten. Davon negativ betroffen seien vor allem afrikanische Länder, sagt
die Geschäftsführerin der katholischen Friedensorganisation.
„Bei dem
G8-Gipfel wird es auch Gott sei Dank um einen gerechten Welthandel gehen. Ziel sollte
es sein, die Agrarexportsubvention abzuschaffen. Es gibt ja das berühmte Beispiel
mit den Hünchenbeinen aus Kamerun. Es ist falsch, wenn wir unsere Agrarprodukte dorthin
exportieren und das noch mit staatlichen Subventionen, vielmehr müssten wir die dortigen
Bauern unterstützen. Damit sollten die afrikanischen Kleinbauern eine nachhaltige
Landwirtschaft aufbauen können.““
Weiter stehen auf der Tagesordnung der
G8-Staaten auch mögliche Sanktionen gegen Simbabwe nach der umstrittenen Wiederwahl
von Präsident Robert Mugabe. Simbabwe hat die G8-Staaten vor einer Einmischung in
seine inneren Angelegenheiten gewarnt. Justizminister Patrick Chinamasa sagte nach
Rundfunkangaben vom Montag, es sei Sache der Menschen in Simbabwe, ihre Probleme zu
lösen. Insbesondere die USA und die EU sollten aufhören, sich einzumischen.