Nur „unmittelbare und wirksame Maßnahmen“ seien der Schlüssel zur Antwort auf die
globale Ernährungskrise. Folgenlose Debatten über die sozialen, kulturellen und moralischen
Ursachen führten dagegen zu nichts, unterstrich der Ständige Beobachter des Heiligen
Stuhls bei den Vereinten Nationen in New York. Vor der Kommission für Soziale Entwicklung
des Wirtschafts- und Sozialrats der Vereinten Nationen forderte Vatikan-Erzbischof
Celestino Migliore Soforthilfemaßnahmen für alle, die an Unterernährung und Hunger
leiden. Es sei schwer zu glauben, „dass in einer Welt, die jedes Jahr mehr als 1,3
Billionen US-Dollar für Rüstung ausgibt, keine Mittel verfügbar sein sollen, um Menschen
in Not zu helfen“. Das 20. Jahrhundert leide auf tragische Art und Weise an den Auswirkungen
menschlichen Verhaltens, so Erzbischof Migliore. Regierungen beschäftigten sich nur
mit Problemen innerhalb ihrer nationalen Grenzen; es mangle an Konsultationen und
multilateraler Zusammenarbeit. Der Vatikanvertreter kritisierte die „kurzsichtigen
Entscheidungen im wirtschaftlichen, landwirtschaftlichen und energiepolitischen Bereich“,
die - verstärkt durch unkontrollierte Finanzspekulationen - zu ungerechtfertigten
Preiserhöhungen führten, wie es sich besonders beim Ölpreis zeige. (zenit 05.07.2008
bp)