2008-07-05 11:07:41

Australien/D: Religion im Test


Australien ist eines der am wenigsten religiösen Länder der Welt. Das ergab eine am Freitag in Sydney veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung. Demnach sind zwar zwei Drittel der Australier getaufte Christen. Im Bewusstsein und im Alltag spiele Religion aber nur für eine Minderheit eine Rolle. Nach der Umfrage halten sich lediglich ein Viertel der Australier für hochreligiös, 28 Prozent für nichtreligiös. Unter den 21 untersuchten Nationen rangiert Australien in puncto Religiosität auf Platz 17. Noch weniger Interesse zeigten nur noch die Menschen in Russland, Frankreich, Deutschland und Großbritannien. Trotzdem werde der Papst „in Australien nicht in einer gottlosen Wüste landen“, sagte der Projektleiter der Umfrage, Martin Rieger. Wie in anderen Industrienationen gebe es auch in Australien eine Tendenz zur „Patchwork-Religion“, bei der aus verschiedenen Glaubensvorstellungen ein Glaube zusammengestellt werde. Gerade unter Jugendlichen gebe es eine „starke religiöse Vitalität“. Demnach glauben 72 Prozent der unter 30-Jährigen an Gott, eine göttliche Macht „und/oder ein Leben nach dem Tod“. „Das Christentum und der Katholizismus in Australien sind nicht gerade blühend, aber sie sind auch nicht in der Gefahr, ihre Wurzeln zu verlieren“, so Rieger. Die Tendenz gehe zu einer „freischwebenden Spiritualität“ ohne klaren Bezugspunkt in den Kirchen oder Konfessionen. - Der Religionsmonitor ist ein neues, interdisziplinäres und interreligiöses Projekt der Bertelsmann Stiftung. Anhand von über 100 Befragungsitems wurden dazu in einem ersten Schritt im Sommer dieses Jahres über 21.000 Personen in 20 Ländern befragt. Untersucht wurden insgesamt sechs Kerndimensionen von Religion und Glauben wie religiöse Überzeugungen, Alltagserfahrungen, öffentliche und private Praxis oder die allgemeine Alltagsrelevanz von Religion.
(dr/kna/zenit/pm 05.07.2008 bp)








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