2008-07-02 17:21:52

Vatikan: Dialog mit Pius-Bruderschaft?


Die schismatische „Priesterbruderschaft St. Pius X.“ wünscht „einen Dialog im lehrmäßigen Bereich“ mit dem Heiligen Stuhl, einschließlich jener Punkte, in denen Meinungsverschiedenheiten bestehen. Das hat - laut einem Kommunique der Bruderschaft - deren Generalobere Bernard Fellay der Kommission Ecclesia Dei mitgeteilt, die im Vatikan für die mögliche Wiedereingliederung traditionalistischer Gruppen in die Kirche zuständig ist. Auch solche Fragen müssten Gegenstand des Dialogs sein, die, „wenn sie umgangen würden, das Risiko eines in der Überstürzung erarbeiteten kirchenrechtlichen Status nichtig machen würden“, heißt es in der Mitteilung der traditionalistischen Gruppe, die von dem später exkommunizierten Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet wurde. Gleichzeitig erneuerte die Bruderschaft ihre Forderung nach einer Rücknahme der Exkommunikationsdekrete von 1988. Dies würde „die ruhige Gelassenheit eines solchen Dialogs begünstigen“. Franz Schmidberger, der Oberer des deutschen Distrikts der exkommunizierten Bruderschaft, äußert sich in einem "Mitteilungsblatts für den deutschen Sprachraum" zu den Aussichten einer Einigung mit Rom folgendermaßen: "Wir haben mit vereinten Kräften durch die Gnade Gottes das Motu Proprio des 7. Juli 2007 erbetet und erstritten. Wir wollen jetzt einen Kreuzzug beginnen für die Zurücknahme der Exkommunikationserklärung. Danach müssen Gespräche mit ernstem Bemühen um die volle katholische Wahrheit stattfinden."
Die Bruderschaft geht in ihrer Stellungnahme ausdrücklich auf das von der Kommission Ecclesia Dei gestellte Ultimatum ein. Bis Ende Juni sollte die Gemeinschaft auf dort aufgelistete fünf Verpflichtungen reagieren, darunter jene zur „Ehrfurcht vor der Autorität des Stellvertreters Christi“ und zum Verzicht auf „Darstellung der Bruderschaft als in Opposition zur Kirche stehend“. Der Charakter der vatikanischen Forderungen, so die Priesterbruderschaft, sei „sehr allgemein, um nicht zu sagen ungenau“. Die Bedingungen „scheinen eher ein günstiges Klima für einen zukünftigen Dialog im Auge zu haben als genaue Verpflichtungen bezüglich feststehender Punkte“. Die Priesterbruderschaft maße sich nicht an, „ein über dem Heiligen Vater stehendes Lehramt auszuüben“; noch suche man sich der Kirche zu widersetzen. In der Nachfolge ihres Gründers wolle die Bruderschaft „weitergeben, was sie selbst empfangen hat“. (pm 02.07.2008 gs)









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