2008-06-28 13:15:31

UNO: Sexuelle Gewalt als Kriegswaffe


Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hat sich zum ersten Mal mit dem Straftatbestand der sexuellen Gewalt gegen Frauen und Mädchen als Kriegswaffe befasst. 2003 hatten Truppen im Ostkongo Dorfbewohner massiv misshandelt. Die Staatsanwaltschaft präsentierte zum Auftakt einer dreiwöchigen Anhörung ihre Anschuldigungen gegen die Führer zweier Milizen der Lendu-Volksgruppe. Germain Katanga und Mathieu Ngudjolo Chui hätten ihren Truppen 2003 befohlen, das Dorf Bogoro in der Region Ituri anzugreifen und auszulöschen, sagte die stellvertretende Staatsanwältin. Während der dreiwöchigen Anhörung sollen auch die Verteidigung der Angeklagten und rund 50 Opfer vor Gericht aussagen. Am Ende urteilen die Richter nicht über Schuld oder Unschuld der beiden Miliz-Führer. Vielmehr müssen sie entscheiden, ob genügend Beweise vorliegen, um ein Strafverfahren einzuleiten. Menschenrechtler werten die Anhörung als wichtigen Schritt, damit sexuelle Verbrechen als Teil der Kriegsstrategie künftig nicht mehr ungeahndet bleiben.

(pm/reuters/ap 28.06.2008 mg)







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