D/Simbabwe: Jesuiten fordern mehr politischen Druck auf Mugabe
Die Jesuitenmission hat die Bundesregierung aufgefordert, eine erneute Präsidentschaft
von Robert Mugabe in Simbabwe keinesfalls anzuerkennen. Zugleich sollte sie auch Einfluss
auf die afrikanischen Nachbarstaaten nehmen, sagte Leiter der Jesuitenmission, Klaus
Väthröder, am Freitag in Nürnberg. Der politische Druck auf Simbabwe müsse vor allem
aus Südafrika kommen. Die meisten der deutschen Jesuiten in Simbabwe lebten bereits
seit vielen Jahrzehnten in dem Land und würden es auch jetzt nicht verlassen. Mugabe
und seine Partei inszenierten die Lage als einen neu entflammten Kampf gegen die alten
Kolonialmächte, erläuterte der Jesuit. Dabei denunzierten sie den Oppositionsführer
Morgan Tsvangirai als einen, der das 1980 von Mugabe befreite Land wieder an die Briten
verkaufen wolle. Diese Lügen würden in Simbabwe viele Menschen tatsächlich glauben.
Grund dafür sei, dass die Regierungspartei die Medien fast vollständig kontrolliere.
Wer nicht auf Parteilinie liege, werde eingeschüchtert, zusammengeschlagen oder ermordet.
– Die Jesuitenmission in Nürnberg ist das deutsche Hilfswerk der Jesuiten. Mit knapp
20.000 Mitgliedern sind die Jesuiten einer der größten katholischen Orden.