Simbabwe: Hilfsorganisation hofft auf Druck aus Nachbarstaaten
Trotz internationaler Proteste gegen staatliche Gewalt findet heute die Stichwahl
um das Präsidentenamt statt. Die Bürger haben keine Wahl. Einziger Kandidat ist Amtsinhaber
Robert Mugabe, der ausländische Hilfsorganisationen so stark bedroht, dass einige
von ihnen aus Angst um ihre Mitarbeiter vor Ort nicht mehr bereit sind, sich öffentlich
zu äußern. Robert Frank von der Ökumenischen Solidaritätsinitiative für Simbabwe tut
es dennoch. Er hofft weniger auf Aufrufe, europäische Botschafter aus Simbabwe abzuziehen,
sondern eher auf die unmittelbaren Nachbarn des Diktators. "Von meinem politischen
Dafürhalten ist die Region der zentrale Punkt, der etwas bewegen kann. Es ist nicht
die afrikanische Union, die ist zu groß. Die Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft
(SADC) ist dort in unmittelbarer Nähe, es sind die direkten Nachbarn von Simbabwe.
Auch die, die noch ein oder zwei Länder weiter sind, denke ich, haben schon ein zentrales
Interesse, dass sich etwas ändert. Da ist auch eine Bewusstseinsveränderung festzustellen:
Die vom Alter jüngeren Staatspräsidenten rund um Simbabwe in dieser SADC-Gemeinschaft
sind deutlich auf Distanz zu Robert Mugabe gegangen. Und es ist auch vom großen Partner
Südafrika Kritik zu hören. Nelson Madel hat heute seinen 60. Geburtstag in London
gefeiert und dort hat er auch ein Statement zu Simbabwe abgegeben. Und er hat gesagt:
Du hast deinen Job nicht gut gemacht."