Türkei/Vatikan: Kasper hofft auf Stärkung durch Paulusjahr
Kurienkardinal Walter
Kasper hofft auf ein Stärkung der Christen in der Türkei. Das erklärte der Präsident
des Päpstlichen Einheitsrats nach seiner Rückkehr aus Tarsus. Im Geburtsort des Völkerapostels
Paulus hatte er am Samstag das Paulusjahr im Rahmen eines Gottesdienstes feierlich
eröffnet. Gegenüber Radio Vatikan sagte Kasper an diesem Mittwoch: „Heute
sind die die Christen in der Türkei eine Minorität, obwohl sie eine große Geschichte
in der Vergangenheit haben. Viele Kirchenväter stammen aus der Türkei - dort gab es
die ersten Konzilien, dort gab es viele Klöster und Eremiten. Heute sind sie eine
Minderheit, und wir hoffen, dass durch diese Feier die christliche Präsenz in der
Türkei wieder gestärkt worden ist und dass dies auch durch die vielen Christen geschieht,
die in diesem Jahr in den Fußstapfen des hl. Apostels Paulus die Türkei besuchen wollen.“ Das
Paulusjahr habe - so wie der Apostel selbst - große ökumenische Bedeutung. An der
Eröffnung in Rom nimmt der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel teil. Kasper ergänzt: „Natürlich
sind auch die protestantischen Kirchen sehr interessiert am Paulusjahr, auch sie werden
gegenwärtig sein. Die Briefe des Apostels Paulus sind für die protestantischen Christen
das Zentrum des Neuen Testaments mit der Botschaft der Rechtfertigung. Ich denke,
das Paulusjahr soll uns alle gemeinsam daran erinnern, was das Zentrum, das Fundament
unseres christlichen Glaubens ist, was uns also allen gemeinsam ist: Das ist die Botschaft
von Jesus Christus, seinem Tod und seiner Auferstehung und die Botschaft von der Gnade
und der Rechtfertigung aufgrund von Gnade und Glaube. So kann das Paulusjahr wirklich
eine Vertiefung unseres gemeinsamen Glaubens sein und eine Inspiration für unseren
weiteren ökumenischen Weg.“ (rv 25.06.2008 bp)