Die Deutsche Caritas sieht nach dem neusten Armutsbericht massiven Handlungsbedarf
in Politik und Gesellschaft. Das betonte Caritas-Präsident, Peter Neher, in einer
Mittlung an die Presse. Laut dem Bericht leben rund elf Prozent der Deutschen dauerhaft
an der Armutsgrenze. Besonders dramatisch stelle sich die Situation der 25- bis 35-Jährigen
dar. Hier seien 17 Prozent ohne einen beruflichen Bildungsabschluss. Diese Gruppe
der gering Qualifizierten habe kaum mehr eine Chance, sich aus einem Leben in Armut
zu befreien, mahnte Neher. Außerdem kritisierte der Präsident erneut, dass der Armutsbericht
die sachliche Analyse mit einer politischen Wertung vermenge. Als Lösung plädiert
die Organisation deshalb schon seit längerem für einen unanhängigen Expertenrat, der,
über Parteigrenzen hinweg, die Lebenssituation in Deutschland analysiert und Gegenmaßnahmen
einleitet. Dies werde zu nachhaltigen Lösungen für die gravierenden sozialpolitischen
Problemen beitragen, meint der Caritas-Präsident. Das Bundeskabinett hatte heute Vormittag
über den Bericht beraten.