Vatikan/Honduras: „Kirche und Politik sollen im Dialog stehen“
Seit dem Bischofstreffen
der südamerikanischen Oberhirten im brasilianischen Aparecida im Mai 2007 hat sich
das Verhältnis zwischen der Kirche und den Regierungen in den lateinamerikanischen
Ländern verbessert. Davon ist Kardinal Oscar Rodríguez Maradiaga aus Honduras überzeugt.
Die Bischöfe aus seinem Land treffen an diesem Dienstagabend den Papst anlässlich
ihres Ad-Limina-Besuches. Nach Worten des internationalen Caritas-Präsidenten Maradiaga
sind für ganz Lateinamerika große Veränderungen notwendig.
„Wir als Kirche
müssen das Evangelium und die katholische Soziallehre in die Politik unserer Länder
einbringen. Insbesondere muss die Kirche den Dialog mit der Politik und den Politikern
suchen. Viele Politiker vergessen nach den Wahlen leider rasch, was das Gemeinwohl
ist und wenden sich lieber persönlichen Interessen zu oder lassen sich von Gruppen
oder Parteien einnehmen. Das hat freilich schwerwiegende Folgen für Lateinamerika.“
Die
Bischöfe aus Honduras werden Benedikt XVI. von der „Lebendigkeit der katholischen
Kirche“ in ihrem Land erzählen, sagt Kardinal Rodríguez Maradiaga.
„Die
Audienz beim Papst gibt uns die Möglichkeit, auf die Entwicklung der Kirche in Honduras
hinzuweisen. Wir waren vor sieben Jahren zum letzten Mal beim Papst. In Honduras gibt
es eine fröhliche Kirche, und mit dem Paulus-Jahr ist auch ein besonderer Enthusiasmus
feststellbar. Ich denke, dass uns Benedikt XVI. eine zusätzliche Motivation geben
wird, unseren bisherigen Weg fortzuführen.“