2008-06-24 14:55:12

Pakistan: Kirche fordert Ende der Diskriminierung


RealAudioMP3 Die katholische Kirche in Pakistan hat die neue Regierung aufgerufen, jegliche Diskriminierung gegenüber Christen zu bekämpfen und die Gleichberechtigung aller Bürger in der Verfassung festzuschreiben. Katholische Priester seien immer wieder Opfer von Islamisten gewesen, und die Täter wurden bisher nie gefasst. Die Regierung ihrerseits kämpft mit internen Probleme: Der Streit zwischen der „Pakistan Peoples Party“ und der „Pakistan Muslim League“ über die Wiedereinsetzung der obersten Richter und die Zukunft von Präsident Pervez Musharraf blockiert das Land seit ihrem Amtsantritt im März. Der Bischof von Faisalabad, Joseph Coutts, sagt gegenüber Radio Vatikan, dass das Land heute in der Hand von muslimischen Fundamentalisten sei.

„Und diese extremistischen muslimischen Gruppierungen haben nur ein Ziel, nämlich einen rein islamischen Staat aufzubauen. Ihr Modell ist Saudi-Arabien. Das hat einen großen Einfluss auf uns Nicht-Muslime in Pakistan. Es ist ja nicht die Regierung, die uns Schwierigkeiten bereitet, sondern es sind die Extremisten, vor allem in Nordwesten des Landes, die uns enorm unter Druck setzen und beispielsweise verbieten, unsere Mädchen an Schulen zu schicken.“

 
Weder in der Wirtschaftspolitik noch im Kampf gegen islamistische Extremisten in den Stammesgebieten haben Premierminister Yousuf Raza Gilani und seine Kabinettskollegen bisher viel auszurichten vermocht, sagt Bischof Coutts.

„Die muslimischen Extremisten haben im Gegenteil die Regierung in der Hand und setzen alle unter Druck. Diese Form des religiösen Extremismus schadet aber allen, nicht nur uns Christen. Freilich gibt es nicht nur konkrete Gewaltakte gegen Nicht-Muslime. Es herrscht auch eine subtilere Form, uns unter Druck zu setzen. So werden vermehrt Christen an ihren Arbeitsplätzen aufgefordert, zum Islam zu konvertieren. Auch das ist eine Form der Diskriminierung.“

 
(rv 24.06.2008 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.