2008-06-23 12:57:14

Nahost: Konferenz der konservativen Anglikaner


In Jerusalem sind am Sonntag mehr als 1.000 Anglikaner zum Auftakt einer Konferenz über die Zukunft der anglikanischen Weltkirche zusammengekommen. Nach Angaben der Organisatoren nehmen an dem Treffen mehr als 300 Bischöfe teil, vor allem aus Afrika und Nordamerika. Die Konferenz des konservativen Kirchenflügels gilt als Gegenveranstaltung zur Ende Juli stattfindenden Lambeth-Konferenz, dem nur alle zehn Jahre tagenden höchsten Beschlussgremium der anglikanischen Weltgemeinschaft. Die Teilnehmer wenden sich gegen die Weihe bekennender Homosexueller zu Priestern und Bischöfen sowie gegen Frauen in diesen Ämtern. Der Streit mit dem liberalen Flügel über diese Fragen droht zu einer Spaltung der anglikanischen Weltgemeinschaft zu führen. Obwohl die Jerusalemer Konferenz die umstrittenen Themen nicht in ihrem offiziellen Programm aufgenommen hat, wird allgemein mit einer Weichenstellung für die Entscheidungen konservativer Teilnehmer der Lambeth-Konferenz in wenigen Wochen gerechnet. In einem rund 100-seitigen Dokument ist von „einem Moment der Entscheidung“ die Rede. Der konservative Flügel vertritt nach eigenen Angaben etwa die Hälfte der rund 78 Millionen Anglikaner weltweit. Erst vor wenigen Tagen hatten konservative Anglikaner um den nigerianischen Erzbischof Peter Akinola verlauten lassen, es gebe „keine Hoffnung mehr“ auf eine Einheit mit dem liberalen Flügel der Gemeinschaft. Während des einwöchigen Treffens in Jerusalem soll es um „eine Rückkehr zu den Wurzeln des Glaubens und Wege in die Zukunft“ gehen. Vorträge und Workshops behandeln Themen wie „Das Evangelium und die Säkularisierung“ oder „Die Herausforderung von Aids“.
(kna 23.06.2008 bp)








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