Nahost/Großbritannien: Konservative Anglikaner klagen an
Nur durch Rückkehr zur biblischen Lehre ist nach Ansicht theologisch konservativer
Anglikaner eine Kirchenspaltung zu vermeiden. Rund 1.000 Kirchenleiter vornehmlich
aus der Dritten Welt, die etwa 75 Prozent der weltweit rund 70 Millionen Anglikaner
repräsentieren, versammeln sich vom 22. bis 29. Juni in Jerusalem zur Globalen Anglikanischen
Zukunftskonferenz (GAFCON). Knapp drei Wochen später, am 16. Juli, beginnt im südenglischen
Canterbury die alle zehn Jahre stattfindende Weltbischofskonferenz, die so genannte
Lambeth-Konferenz. Geistliches Oberhaupt aller Anglikaner ist der Erzbischof von Canterbury,
Rowan Williams. Er steht vor der Aufgabe, eine Kirchenspaltung abzuwenden. Tiefe Konflikte
zwischen theologisch und ethisch liberalen Kirchen im Westen und konservativen wachsenden
Kirchen auf der Südhalbkugel sind vor allem am Umgang mit Homosexualität entbrannt.
Die letzte anglikanische Bischofskonferenz 1998 hatte festgestellt, dass praktizierte
Homosexualität unvereinbar mit der Bibel und der Kirchenlehre sei. Die Episkopalkirche
in den USA hielt sich nicht an den Beschluss. Im Jahr 2003 weihte sie den in einer
schwulen Partnerschaft lebenden Geistlichen Gene Robinson zum Bischof und löste damit
schwere Konflikte aus.